Kathrein MSK 115 Kanaltabelle

Stand der Dinge: 13.04.2023

...decoding...

 

Mein Chef benutzt immer noch sein altes Kathrein MSK115 zum gelegentlichen Überprüfen von Satellitenanlagen. Seitdem neulich allerdings der alte Arte-Transponder TP51 abgeschaltet worden ist, kann das Messgerät auf Horizontal-Low nichts mehr messen. Der Messtransponder lässt sich am Gerät selbst nicht einstellen; dafür benötigt man eine Kanaltabelle vom Hersteller, die dann per USB eingespielt wird. Da das Gerät schon etwas älter ist und vom Hersteller nicht mehr unterstützt wird, gibt es auch keine aktuelle Tabelle mehr zum download. Die letzte Version, V17, ist von 2018 und inzwischen nicht mehr brauchbar.

Eine kurze Internet-Recherche brachte keine Lösung. Im Kathrein-Forum wurde empfohlen, sich direkt per E-Mail an den Support zu wenden. Die haben mir allerdings auch nur wieder die veraltete V17-Tabelle zugeschickt.

Also habe ich mir die Datei mal angeguckt und versucht, die nötigen Änderungen selbst vorzunehmen. Hat auch soweit geklappt.

HEX, HEX!

D8004765726D616E7920  8D
D8085631372020202020  8D
D81006FFFFFFFFFFFFFF  85
D818FFFFFFFFFFFFFFFF  8B
D820FFFFFFFFFFFFFFFF  82
D828FFFFFFFFFFFFFFFF  8A
D830FFFFFFFFFFFFFFFF  81
D838FFFFFFFFFFFFFFFF  89
D840FFFFFFFFFFFFFFFF  88
D848FFFFFFFFFFFFFFFF  90
D850FFFFFFFFFFFFFFFF  87
D858FFFFFFFFFFFFFFFF  8F
D860FFFFFFFFFFFFFFFF  86
D868FFFFFFFFFFFFFFFF  8E
D870FFFFFFFFFFFFFFFF  85
D878FFFFFFFFFFFFFFFF  8D
D880FFFFFFFFFFFFFFFF  8C
D888FFFFFFFFFFFFFFFF  84
D890FFFFFFFFFFFFFFFF  8B
D898FFFFFFFFFFFFFFFF  83
D8A0FFFFFFFFFFFFFFFF  F3
D8A8FFFFFFFFFFFFFFFF  FB
D8B0FFFFFFFFFFFFFFFF  F2
D8B8FFFFFFFFFFFFFFFF  FA
D8C0FFFFFFFFFFFFFFFF  F1
D8C8FFFFFFFFFFFFFFFF  F9
D8D0FFFFFFFFFFFFFFFF  F8
D8D8FFFFFFFFFFFFFFFF  00
D8E026162710290429FE  F7
D8E82BF22C2400000000  8E
D8F00000000000000000  F6
D8F80000000000000000  FE

So sehen die ersten 32 Zeilen aus. Von der Struktur her sind hier die ersten vier Zeichen eine Speicheradresse, dann 16 Zeichen Daten (Hex-codiert), zwei Leerzeichen als Padding, und noch mal zwei Zeichen Checksumme.

In den ersten zwei Zeilen steckt der Dateiname, einfach die ASCII-Codes im Hex-Format abgebildet. ''47'' in Hex entspricht ''G'', ''65'' = ''e'' usw., die Datei heisst ''Germany V17.hex''. Hier hilft jede ASCII-Tabelle beim Entschlüsseln.

''FF'' steht scheinbar immer für ''keine Daten'', so wie bei einem leeren EEPROM.

WA0900547565726B73617492
WA09082034326520564C209C
WA091085F850725396D631EC
WA09181457D045001E140F9D
WA0920090502192D26261696
WA092808BA24FFFFFFFFFFE8
WA0930FFFFFFFFFFFFFFFFE4
WA0938FFFFFFFFFFFFFFFFEC

Die folgenden 8 Zeilen stellen einen Datensatz dar, also einen wählbaren Messtransponder. Der Aufbau ist im Prinzip der gleiche, nur dass hier die ersten 6 Zeichen die Speicheradresse darstellen, dann wieder 16 Zeichen Daten in Hex (entsprechend 8 Byte) ohne Padding, und wieder 2 Zeichen Prüfsumme. Ich habe bisher nicht rausgefunden wie sich die Prüfsumme berechnet, aber scheinbar wird die vom Gerät auch gar nicht abgefragt. Glück gehabt :).

Von diesen Datensätzen sind in der V17-Tabelle insgesamt 41 belegt, dankenswerterweise gleich mit einer PDF-Tabelle dabei, damit man direkt weiss wo man nach dem gewünschten Transponder suchen muss. In meinem Fall für Astra 19,2 sind das die Einträge 14 bis 17. Hier habe ich mal beispielhaft den 14. Datensatz in einer Grafik annotiert, um die einzelnen Datenfelder aufzuschlüsseln:

Auch hier sind wieder die ersten beiden Zeilen der angezeigte Name, in einfachem ASCII-Hex-Code. Kann man ändern, muss man aber nicht.

Die dritte Zeile scheint so bei allen Transpondern immer gleich zu sein, außer dass die letzten zwei Zeichen vor der Checksumme mal ''31'' und mal ''F1'' sind. Keine Ahnung was die Daten sonst bedeuten.

In der vierten Zeile wird's interessant, hier steckt die Symbolrate drin (Zeichen 9-14 vom Anfang der Zeile). Auch hier habe ich nicht genau entschlüsselt wie die codiert ist, aber die wichtigsten Werte konnte ich ermitteln (und noch ein paar mehr, die beim decodieren helfen könnten).

Symbolrate:
0AB0C5 = 3703
3CE09A = 20833
400000 = 22000
500000 = 27500
515174 = 28000
57D045 = 30000

Die fünfte Zeile ist die wichtigste, hier stecken die FEC (Zeichen 11-12 vom Anfang der Zeile), die Transponder-Frequenz (Zeichen 15-18 vom Anfang der Zeile) und die LO-Frequenz (Zeichen 19-22 vom Anfang der Zeile). Die Frequenzen in MHz lassen sich einfach von Dezimal in Hex umrechnen, für die FEC habe ich wieder ein paar fixe Werte gefunden.

FEC:
02 = 2/3
04 = 3/4
08 = 5/6
10 = 7/8

Zeile 5 beinhaltet dann noch die Speisespannung (Zeichen 11-12 vom Anfang der Zeile), die das Messgerät ausgibt.

Speisespannung:
A4 = 13V 22kHz
24 = 13V
E4 = 18V 22kHz
64 = 18V

Für meine neue V18-Liste habe ich dann also den Horizontal-Low-Transponder (Datensatz 14, beginnend ab Zeile 137) von 10744 (29F8) auf 10921 (2AA9) geändert, dazu die FEC von 5/6 auf 7/8, und den Vertikal-Low (Datensatz 16, beginnend ab Zeile 153) gleich mit von 11597 (2D4D) auf 11318 (2C36). Die fertige Liste funktioniert zumindest auf meinem Messgerät auch ohne Rücksicht auf die Prüfsumme; ihr könnt sie hier downloaden und ebenfalls mal ausprobieren. Mit der Programmier-Software kann ich euch leider nicht weiterhelfen, das kann der Kathrein-Support nach wie vor erledigen.